Archiv der Kategorie: Feminismus

Katar, Probleme und Ausländer

Der Blick hat sich die Mühe gemacht, ein paar Probleme zusammen zu tragen, die bei der WM 2020 in Katar auf „uns“ zukommen:

Alkohol

Obwohl der Blick beton, Katar sei was Alkoholkonsum angeht toleranter als andere islamische Länder, macht man sich Sorgen, dass sich die Fans vor Ort nicht wie gewohnt die Birne volllaufen lassen werden können.

Homosexualität

Weiter wird betont, dass auch Homosexuelle in Katar ein Tabu sind – als ob es in der Schweiz für Schwule eine gute Idee wäre, in einer Fanmeile zu knutschen.

Prostitution

„Prostitution ist kaum vorhanden“, klagt der Blick über Katar. Als ob es ein Menschenrecht wäre, während einer WM eine Frau kaufen zu können.

Sexy Frauen

„Vor allem von Frauen wird dezente Kleidung erwartet. Sexy Fans auf den Tribünen wie bei vergangenen Weltmeisterschaften werden kaum toleriert werden“ fürchtet der Blick. So ein Mist auch, was soll man dann wochenlang berichten von der WM, wenn man nicht Fotos von barbusigen Ladies daneben stellen kann?

Drogen

„Was sich Fussballfreunde ebenfalls merken sollten – und was auch für die WM kaum lockerer gehandhabt wird: Der Konsum und der Handel mit Drogen werden schon bei geringsten Mengen mit langjährigen Gefängnisstrafen bis 30 Jahren bestraft“, schreibt der Blick. Wenn Ausländer in der Schweiz mit Drogen handeln, soll man sie also ausschaffen, wenn Schweizer „Fussballfans“ das in Katar nicht dürfen, soll das hingegen ein Problem sein?

Das sieht so aus, als ob für eine gelungene WM vor allem Alkohol, Drogen, Prostituierte und sexy Ladies nötige wären. Von einem Aufruf, die Landesgesetze zu respektieren, wie man das (nicht nur) im Blick „unseren Ausländern“ ständig zuruft, ist nichts zu spüren. Und ich will mir erst gar nicht die Schlagzeilen vorstellen, wenn eine Zeitung in Katar sich erlauben würde, das Burkaverbot zu kritisieren, wenn eine WM in Frankreich stattfinden würde…

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Bildanalyse für Anfänger

Das Bild (zu einem Artikel über die grauenhafte Situation von Frauen in Tschetschenien von NZZonline):

Interpretation 1:

Widerlich, diese hinter den beiden Frauen hämisch hergrinsende Soldateska mit ihrer vermutlich demütigenden Witzsprüchen. Es zeigt sich auch hier wieder die männerdominante Fratze des Islams, der die Frau als lustdienendes Objekt oder dann als Gebärmaschine betrachtet. (Kommentar Hans Vögtlin)

Interpretation 2:

Ich sehe auf dem Bild zwei junge Frauen, händchenhaltend, dekorativ geschmückt, farbenfroh gekleidet, evtl. bei einem Einkaufsbummel. Im Hintergrund ein paar junge Soldaten oder Polizisten, die eine langweilige Wahlveranstaltung sichern müssen, freundlich in die offensichtlich vorhandene Kamera lächelnd oder auch den jungen Frauen Komplimente zurufend, wahrscheinlich weil sie in ihrem militärischen Zwangsalltag nur selten schöne Frauen zu sehen kriegen. (Kommentar Eugen Maus)

Interpretation 3:

Ihre Bildbeschreibung ist jedenfalls absurd: die beiden Mädchen sind zwar westlich gekleidet, man sieht aber sofort – trotz Unschärfe – dass sie extrem bedrückt sind, sich offensichtlich unwohl fühlen.
Es sind höchstwahrscheinlich Mädchen, die von Kadyrow und/oder seinen Truppen misbraucht werden. Daher sind sie zwar hübsch gekleidet, aber weder frei noch glücklich. Die Männer im Hintergrund lachen sie ganz klar hämisch an. Wahrscheinlich weil sie schon darauf zählen, sie später misbrauchen zu können. (Kommentar Stefan Metzeler)

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Evolution, Gender & Bologna

Die Erkenntnis traf uns wie ein Blitz: die zunehmende Feminisierung von Hochschulen findet auch Ausdruck in der Bologna-Reform. Das alte System war auf das Erjagen einer grossen, gefährlichen Schlussprüfung ausgelegt, wo es um alles oder nichts, Tod oder Leben ging. Hier konnten Männer ihren evolutionär bedingten Jagdinstinkt optimal zur Geltung bringen. Bologna hat nun aber das Studium total feminisiert: neu geht es um das Sammeln von Punkten, was wiederum Frauen zu Gute kommt, die schon als Höhlenbewohnerinnen den ganzen Tag lang mit dem Sammeln von Beeren, Früchten und Pilzen beschäftigt waren.

Seltsam, dass der SVP dieser Zusammenhang noch nicht aufgefallen ist!

p.s. Danke an Herrn M., ohne den ich weder auf die Idee gekommen wäre noch von „wir“ schreiben könnte.

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War da nicht mal ein Hirn?

Es gibt eine Brain Awareness Woche.

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Chinesisches Recht IV: Scheidung im Reich der Mitte

„You can run, you can hide, but you can’t divorce“

Oben das wörtliches Zitat des chinesischen Profs zu den Möglichkeiten von Frauen, im imperialen China einer Ehe zu entkommen. Leider kann ich nicht mehr Wort für Wort wiedergeben, wie er die „bad marriages“ charakterisiert hat. Es kammen aber viel Alkohol, Gewalt und unbezahlte Rechnungen vor. Männer konnten übrigens einfach einen Brief schreiben und die Ehe war Geschichte.

Bis vor zehn Jahren, und das löst viel Staunen aus, brauchten Chinesen sowohl für eine Heirat als auch für eine Scheidung die Erlaubnis ihres Chefs. Der hat dann meistens im Fall von Scheidungen versucht, die Ehe zu retten. Vielen Leute schien das noch deutlich schlimmer als die Aussicht darauf, mit dem ungeliebten Partner zusammen zu bleiben; das sagt jedenfalls unser Prof. Als die Regel aufgehoben wurde, kam es zu einem massiven Anstieg der Scheidungsrate. (Ein bisschen) mehr dazu hier.

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„Leichter zu kriegende deutsche Unterschichtsmädchen“

Die Zeit mag ich ja eigentlich wirklich gerne. Der untenstehende Auszug aus einem Interview, dass Özlem Topcu und Bernd Ulrich für die Zeit mit dem dreisten Rassisten Thilo Sarrazin geführt haben, ist aber wirklich unter jeder Sau.

Sarrazin: Das ungeheure Aggressionspotenzial dieser Gruppe ist leider offensichtlich. Die Araberjungen kommen an ihre arabischen Mädchen nicht ran.

ZEIT: Die kommen ran, da können Sie sicher sein.

Sarrazin: Letztlich nutzen sie die leichter zu kriegenden deutschen Unterschichtmädchen, um sie dann dafür zu verachten, dass sie so leicht verfügbar sind.

Quelle: hier. Das Interview ist, finde ich, insgesamt scheisse geführt und sollte in einer Zeitung, die auf Qualität setzt, nicht gedruckt werden.

Da diskutieren die doch allen ernstes darüber, ob nun junge Araber darum ein hohes Agressionspotential haben könnten, weil sie nicht an „ihre arabischen Mädchen“ rankommen. Hallo? Seid ihr total übergeschnappt??? Wie kommt da jemand auf „ihre“ Mädchen? Soll das heissen, dass jeder Junge nur innerhalb seiner Ethnie/Religion/Nationalität an Mädchen „rankommen“ soll/will/darf? Was heisst da überhaupt „rankommen“? Was heisst „leicht zu kriegende deutsche Unterschichtsmädchen“??? Sind Mädchen sowas wie Früchte, die man vom eigenen Baum pflücken kann? Und manche hängen höher und andere auf einem fremden Baum, grundsätzlich sind sie aber passiv wie eben irgendwelche Birnen??? Was kommt als nächstes? Kopftuch runter bei den muslimischen Mädchen, damit „ihre“ Jungs besser rankommen und nicht agressiv werden?

Sowas sexistisches habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Dass der Thilo Sarrazin nicht ganz dicht ist, wissen wir ja schon länger. Dass sich aber Zeit-Autoren mit ihm darüber streiten, ob jetzt irgendwelche Jungs an irgendwelche Mädchen „rankommen“, ist widerlich. Und wenn sie unbedingt über gesellschaftliche Verhältnisse anhand von Fickmöglichkeiten sprechen wollen, dann sollen sie das bitte, bitte, bitte auf keinen Fall drucken.

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Gender-Trouble

via shadowBlog.

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Das Volk will keine Weiber

Kaum hat Moritz Leuenberger seinen Rücktritt angekündigt, stürzen sich die Medien in ein fröhliches Nachfolge-Raten. Das ist ja auch würdig und recht. Alles andere als würdig und recht sind allerdings viele der Kommentare zum BlickOnline Artikel über die „Volksbefragung“ zur Nachfolge:

Linus Good, Oetwil a.d.L. – 10:37 | 11.07.2010

„Hat die SP in der Deutsch-Schweiz keine fähigen Männer mehr? Wenn man die Leistungen der Frauen im Bundesrat näher betrachtet, sieht deren Bilanz nicht sehr rosig aus.“

*

Wilhelm Tell, Schweiz – 00:56 | 11.07.2010

„Der Ausruf sei erlaubt: Bitte um Gottes Willen NICHT noch eine Frau im Bundsrat! Wir haben diesen Zickenkrieg satt!! Seit Frauen im Gremium sind, „chlöpft“ es immer wieder.“

*

Urs Holzer, Buchs – 08:21 | 11.07.2010

„Ich finde die Frau Sommaruga als genau die Richtige Nachfolgerin für den Moritzli – sie hat mehr Pfiff,ist Volksnah und kann uns „Bützer“ in Bern gut vertreten – OK es wären dann 4 Wibber im Bundesrat,denoch besser regieren kann Sie allemal!“

*

martin meier, trubschachen – 16:02 | 11.07.2010

„Nur nicht noch mehr Frauen in den Bundesrat, dann können wir unsere Schweiz verkaufen.“

*

René Scodeller, Luzern – 12:16 | 11.07.2010

„Bitte keine Frau,und auch keine Linke und Grüne in den Bundesrat.“

*

Alfred Hänni, Lanzenhäusern – 11:59 | 11.07.2010

„Die Frauen sind schon mit 3 Mandaten zuviel vertreten. Hoffentlich wird keine Frau gewählt!!!!“

So lange es ok ist, dass so viele Männer so gehässiges, frauenfeindliches Zeugs in der Öffentlichkeit rumpausenen, hat es offensichtlich noch nicht genug Bundesrätinnen gehabt.

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Sprunghafter Anstieg von Burkasichtungen

Der Grund für einen sprunghaften Anstieg von Burkasichtungen in Basel sind nicht etwa vermummte Fans an der Meisterfeier sondern zwei Politikerinnen. Das beweist dieser Beitrag bei Telebasel.

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René Kuhn, der Antifeminist

Dass René Kuhn von Emanzen nicht viel hält, wissen wir ja schon seit längerem (siehe zum Beispiel hier und da). Nachdem dieses Jahr sein unsäglich beklopptes Buch „Zurück zur Frau – Weg mit den Mannsweibern und Vogelscheuchen, ein Tabubruch“ erschienen ist, präsentiert er seine Gedankenwelt nun auch online auf www.antifeminismus.ch.

Ich kann mich noch nicht entscheiden, welche Passage ich am lutigsten finde, ein heisser Anwärter ist aber ganz sicher eines der Kästchen, dass man ankreuzen kann, wenn man der IGAF beitretten möchte (Interessengemeinschaft Anti-Feminismus):

Ich habe eine Anregung oder Idee, wie der Feminismus bekämpft werden kann. Nehmen Sie mit mir Kontakt auf.

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